Ein paar wunderbare Filmraritäten
Fünf kleine Filmraritäten, fünfmal amerikanische Provinz – und erstaunlich viel Spannung abseits des Mainstreams.
Das Konzept der themenbezogenen Mehrteiler hat Pidax zuletzt sehr gelungen umgesetzt. Nach der vorangegangenen Ausgabe, die ausgewählte Filme rund ums Thema Gefängnisse präsentierte, stehen diesmal Kriminalgeschichten aus amerikanischen Provinznestern im Mittelpunkt. Das Label hat dafür fünf Produktionen aus unterschiedlichen Epochen und der vermeintlichen zweiten Reihe ausgewählt – mit „Mord im falschen Bezirk“ (1983) vermutlich als bekanntestem und stärkstem Beitrag.
Doch auch der Blick zurück in die späten Fünfziger lohnt sich: „Die Falle von Tula“ überzeugt vor allem deshalb, weil Regisseur Norman Panama den damaligen Zeitgeist gekonnt einfängt und die klassische Krimihandlung mit Western-Elementen anreichert, die zu jener Zeit besonders gefragt waren.
Etwas härter geht es in „Tragödie in einer Wohnwagenstadt“ (1967) zur Sache, wo eine abgeschottete Gemeinschaft ihre ganz eigene Form der Lynchjustiz betreibt. „Lohngelder für Pittsville“ wiederum mischt Drama, Thriller und erstaunlich geradlinige Action – und entpuppt sich vielleicht sogar als der heimliche Geheimtipp dieser Box.
Lediglich der jüngste Beitrag, „Mord 101 – Ein Fall für Professor Lattimore“, fällt ein wenig ab. Die Figuren bleiben auf Distanz, und die Handlung wirkt flacher als die der übrigen Filme. Trotzdem bleibt die Bilanz klar positiv: Vier sehenswerte Oldies und ein solider Vertreter ergeben eine Box, bei der man ohne Bedenken zugreifen kann – gerade weil hier nicht die großen Stars im Vordergrund stehen, sondern kleine, fast vergessene Genreperlen.
Es bleibt zu hoffen, dass Pidax dieses Konzept weiterführt. Auch diesmal zeigt sich, dass es sich nahezu vollständig bewährt.
BJÖRN BACKES
Label: Pidax
Land/Jahr: USA 2025
FSK & Laufzeit: ab 6, ca. 450 Min.
Verkaufsstart: veröffentlicht
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