Upminaa im Interview
Upminaa ist eine Cosplayerin und Creatorin. Detailverliebte Cosplays sowie regelmäßige Streams auf TikTok, Instagram, Twitch und YouTube begeistern ihr Publikum. Sie zählt plattformübergreifend mittlerweile über 6,1 Millionen Follower – Tendenz weiter steigend. Wir konnten Minaa für ein Interview gewinnen.
Ob Anime, Games oder detailreiche Kostüme – Cosplay ist längst mehr als ein Nischenhobby. In Deutschland wächst die Szene stetig und begeistert mit Kreativität, Leidenschaft und einer großen Community. Eine, die hier ganz vorne mit dabei ist, heißt Upminaa. Mit über 6,1 Millionen Followern zählt sie zu den erfolgreichsten Cosplayerinnen und Content-Creatorinnen im deutschsprachigen Raum. Ihre Liebe zum Detail, ihre abwechslungsreichen Charaktere und ihr enger Austausch mit der Community machen sie zu einer festen Größe auf TikTok, Instagram, Twitch und YouTube.
Wir haben mit ihr über ihre Anfänge, Inspirationsquellen und die Bedeutung von Cosplay gesprochen – und darüber, warum für sie trotz allen Erfolges der Spaß immer an erster Stelle steht.
Was war dein erster Berührungspunkt mit Cosplay?
Als Erstes habe ich Cosplay so 2016 oder 2017 auf YouTube gesehen, ungefähr zur gleichen Zeit, als ich angefangen habe, Anime zu schauen. Richtiges Interesse bekam ich dann 2019, als Cosplay auch auf TikTok bekannter wurde. Bis Ende 2022 habe ich aber eigentlich nur privat gecosplayt und war nur auf einer Handvoll Conventions.
Welchen Stellenwert hat Cosplay heute in deinem Leben und was hat sich seit deinem ersten Kontakt mit dem Hobby verändert?
Heute cosplaye ich etwa fünfmal die Woche, früher war es nur ein- bis dreimal im Monat. Durch die Community habe ich viele Freunde gefunden, und das Hobby nimmt inzwischen einen großen Teil meiner Zeit ein.
Hast du einen Cosplayer, den du besonders bewunderst und der dich in deiner Passion geprägt hat?
Auf jeden Fall Emiru! Ich fand ihre Cosplays schon immer richtig cool, und sie hat mich vor allem, als ich angefangen habe, echt inspiriert.
Du hast viele Cosplays gestaltet, darunter auch eine weibliche Version von Sukuna (Jujutsu Kaisen) und Portgas D. Ace (ONE PIECE). Warum hast du dich für eine männliche Figur entschieden und was bedeutet dir dieser Charakter?
Ich fand die Charaktere richtig cool und wollte sie unbedingt cosplayen. In männlichen Cosplays fühle ich mich allerdings nicht so wohl, deshalb habe ich eigene, angepasste Versionen gemacht. Das macht mir besonders Spaß, weil ich meine eigenen Ideen einbringen und die Figuren auf meine Weise interpretieren kann.
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Im Kontrast zu diesen sehr männlich angehauchten Figuren spielst du natürlich auch mehr weibliche Charaktere, wie Astrid (Drachenzähmen leicht gemacht). Wie wählst du die Damen aus, und welche Bedeutung haben sie für dich?
Eigentlich immer den Charakter, der mir als Erstes ins Auge fällt. Jedes Mal, wenn ich einen Anime schaue, habe ich Lust, jemanden daraus zu cosplayen. Es ist jedes Mal unterschiedlich und hängt ganz davon ab, welche Figur mich gerade anspricht.
Neben den genannten Figuren spielst du noch viele andere Charaktere – was bedeutet es für dich, in die Haut so vieler verschiedener Figuren zu schlüpfen?
Für mich macht es vor allem Spaß und ist einfach cool, immer wieder etwas Neues auszuprobieren und verschiedene Charaktere zu verkörpern.
Viele deiner Kostüme sind sehr aufwendig – auch dein Make-up ist stets perfekt gewählt. Wie lange brauchst du von der Idee für ein Cosplay bis zum fertigen Objekt?
Man muss eigentlich jedes Cosplay anpassen, die Perücke stylen und natürlich das Make-up machen. Wie aufwendig das ist, ist immer unterschiedlich. Aber wenn es darum geht, komplett ins Cosplay zu kommen, brauche ich in der Regel etwa 1 bis 1,5 Stunden.
Du hast die neue Welle von Manga und Anime in Deutschland hautnah miterlebt. Wie hast du diese Anfänge erlebt und was war für dich prägend, um so lange im Hobby zu bleiben?
Am meisten geprägt hat mich die Community! Super nett, hilfsbereit und mit denselben Interessen. Man trifft so viele verschiedene Leute und es gibt immer wieder Neues. Das macht das Hobby einfach spannend und macht Spaß, dranzubleiben.

Heute gibt es weltweit viele Menschen, die mit Cosplay ihren Lebensunterhalt bestreiten – würdest du sagen, das war für dich Motivation, selbst als Content-Creator aktiv zu werden?
Nein, das war nie ein Grund für mich. Ich habe zuerst auf Social Media gepostet, um Leute für Conventions kennenzulernen. Dann bekam ein Post von mir mehr Aufmerksamkeit, ich lernte neue Leute kennen und wurde aktiver. Dass man damit Geld verdienen kann, kam erst viel später dazu.
Heute ist die Szene sehr gewachsen – es gibt viele positive Aspekte, aber auch negative. Social Media füllt sich mit Body-Shaming und anderen unschönen Dingen. Wie erlebst du das, und würdest du sagen, es hat sich im Gegensatz zu den Anfängen stark verändert?
Ja, leider schon, vor allem als ich auf TikTok mehr Aufmerksamkeit bekam. Hass im Internet bekommt zwar jeder mal ab, aber das sollte nicht normalisiert werden. Ich glaube, die Vorurteile gegenüber Cosplayern spielen dabei auch eine große Rolle. Gleichzeitig bin ich unglaublich dankbar für meine Community – gerade in dieser Zeit haben mir so viele liebe Nachrichten geschrieben. Ohne sie hätte ich wahrscheinlich aufgegeben.
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Was sollte – abseits von dem Hass – Cosplay deiner Meinung nach in das große Ganze rund um Gaming, Manga und Anime einbringen?
Vor allem Spaß und die Möglichkeit, Leute mit demselben Hobby zu finden. Das ist für mich das Wichtigste daran.
Was würdest du unseren Lesern mitgeben, die neu ins Cosplay einsteigen?
Habt vor allem Spaß. Ich sehe immer wieder, wie neue Cosplayer versuchen, alles perfekt zu machen und sich zu sehr stressen – aber das müsst ihr nicht. Probiert erst mal einfachere Cosplays aus, vor allem für Conventions, weil es auf Dauer sonst echt anstrengend sein kann.
Das Interview führte LILI SCHMIRGAL
Wir danken Herrn Schigas, der das Interview ermöglicht hat.