Börsenwissen auf den Punkt
In COM.ON – DER BÖRSENPODCAST erläutert Andreas Lipkow die aktuellen Entwicklungen an den Finanzmärkten. Zum sechsten Geburtstag des Podcasts haben wir den Finanzexperten zum Interview gebeten.
COM.ON – DER BÖRSENPODCAST zählt längst zu den wichtigsten Formaten für alle, die sich für die Welt der Börse und Finanzen interessieren. Finanzmarktexperte Andreas Lipkow kommentiert hier wöchentlich die bedeutendsten Entwicklungen an den internationalen Märkten und beleuchtet die meistgehandelten Aktien bei der comdirect. Im Interview spricht Andreas über den Podcast und erklärt, was die gängigsten Fehler privater Anleger sind.
Im November 2018 startete COM.ON – DER BÖRSENPODCAST. Hättet ihr damals gedacht, dass der Podcast derart langlebig sein wird?
Wir haben bei den ersten Folgen sehr viel experimentiert, und es war jedes Mal eine neue Erfahrung, worauf wir achten müssen und welche Themen wichtig für die Zuhörer sein könnten. Somit lag der Fokus nicht auf der Lebenszeit des Podcasts, sondern vielmehr auf dem Spaß bei der Erstellung. Es war für alle Beteiligten ein spannendes und lustiges Abenteuer.
Wie gestaltest du den Podcast so, dass sowohl finanzinteressierte Einsteiger als auch erfahrene Investoren davon profitieren können?
Der Bezug liegt eigentlich immer auf wochenaktuellen Themen aus der Finanz- und Politikwelt. Dadurch vermitteln wir jedem Zuhörer die Möglichkeit, auch ohne aktiven Bezug zu Finanzaktivitäten kurzweilig über die jeweils aktuellen finanzpolitischen und wirtschaftlichen Ereignisse informiert zu sein. Das ist auch zu einem Großteil das Feedback, welches ich seit mehreren Jahren bekomme.
Du macht den Podcast im Auftrag der Comdirect – wie stellst du unabhängige Finanztipps sicher?
Es gibt strikte regulatorische Vorgaben, die wir als Marke der Commerzbank einhalten. So werden alle erkennbaren potenziellen Interessenskonflikte ausgeräumt und die Unabhängigkeit des Formats sichergestellt. Zudem ist es auch mein persönlicher Anspruch, eine absolute Unabhängigkeit von jeglichen Einflüssen aufrechterhalten zu können. Das ist mir bisher in den letzten sechs Jahren auch gut gelungen, und es gab nie Anlass zur Beanstandung.
Ein gängiger Finanztipp lautet: Wenn man bei einem Beratungsgespräch in der Bank nur Anlagetipps aus dem hauseigenen Portfolio bekommt, sollte man die Bank wechseln. Stimmt das?
Ob das so pauschal zu bewerten ist, würde ich bezweifeln. Es gehört als wichtige Grundausstattung für jeden Finanzinteressierten eine gesunde Portion Skepsis dazu. Wenn ich mir ein Auto kaufen gehe, weiß ich auch, dass Autohaus A seine Autos und Autohaus B entsprechend ihre Autos verkaufen wollen. Es liegt dann an mir, den passenden Wagen zu finden und selbst eine Entscheidung treffen zu können. So ist das auch im Finanzsektor, ich kann zu meiner Hausbank gehen und mir ruhig die Produktwelt erklären lassen, mir sollte jedoch bewusst sein, dass es noch mehr Möglichkeiten und Produkte gibt. Investieren und Geldanlagen sind immer mit zeitlichem Aufwand und Arbeit zur Informationsbeschaffung verbunden.
Welche häufigen Fehler machen private Anleger deiner Meinung nach?
Einer der vielen Fallstricke an den Börsen ist, dass die Teilnehmer oft die Anlageprodukte oder die Unternehmen nicht kennen, in denen sie eventuell bereits investiert sind. Sie verstehen dadurch nicht, welche Einflussfaktoren wichtig für die jeweiligen Anlagevehikel sind, und geraten möglicherweise irgendwann in eine blöde Situation. In dieser Situation kann dann auch keine rationale Entscheidung getroffen werden, da die Informationsgrundlagen einfach nicht vorhanden sind. Ich versuche im Podcast jede Woche, die wichtigsten Themen und Einflussfaktoren für die Finanzmärkte darzulegen, wie zuletzt bei den US-Wahlen. Dadurch bekommen die Podcast-Hörer ein Grundverständnis für die Informationslage an den Finanzmärkten und können selbstständig ihr individuelles Finanzwissen bei Bedarf weiter aufbauen.
Planst du spontane Episoden, wenn wichtige Marktereignisse oder Krisen eintreten?
Ja, ich bin mit den Podcast-Folgen von COM.ON sehr nah an den Marktereignissen dran. Durch das sehr flexible und eigenständige Arbeiten kann ich Podcast-Folgen spontan gestalten. Das habe ich in der jüngsten Vergangenheit des Öfteren auch schon getan. Teilweise sogar auch schon bis zu 20 Minuten vor der Aufzeichnung. Ich habe manchmal auch Gewichtungen von Themen während des Podcast neu vorgenommen, wenn ich bemerkt habe, dass das Thema zu wichtig und komplex ist.
Was hast du durch die Arbeit am Podcast über den Finanzmarkt gelernt, das dich selbst überrascht hat?
Zum einen, wie toll so ein Finanz-Podcast-Format ist. Zum anderen lerne ich ständig und gerne dazu und erfahre das jede Woche neu: was es für Unternehmen gibt, wie diese ihre operativen Geschäftsfelder betreiben, welche Faktoren manchmal doch zu unterschiedlichen Auswirkungen führen können. Das sind wöchentlich neue überraschende Erfahrungen für mich, und diese bereiten mir weiterhin viel Freude.
DAS INTERVIEW FÜHRTE FLORIAN TRITSCH
Hosts: Andreas Lipkow
Erscheint: wöchentlich
Verfügbar bei: Spotify, Apple Podcasts und überall, wo es Podcasts gibt