Radu´s Gaming Corner: Gamescom 2025 & Witcher in Concert
Familientreffen, mit Gleichgesinnten Fachsimpeln oder hochkarätige Spiele antesten und Überraschungen entdecken. Es gibt viele Gründe die GAMESCOM zu besuchen und auch dieses Jahr konnte man vieles erleben. Vorhang auf für unser Gamescom Special 2025.
Den Anfang machte SILENT HILL f, bei dem eine beeindruckende Präsentation in Kinoatmosphäre gezeigt werden sollte. „Gemütliches Kino im Japansetting“ könnt man denken, ehe der Mix aus Trailer und Gameplayszenen losgeht. Was zu Beginn noch eher ruhig beginnt, steigert sich schnell zum subtilen und zermürbenden Horror, den man von der Reihe kennt und liebt. Hinter jeder Ecke vermutet man das lauernde Grauen, und wenn es dann soweit ist, überraschen die Entwickler mit einem Monsterdesign, das problemlos als Alptraumversion eines Dark Souls Bosses durchgehen könnte. Untermauert wird das Ganze von Nebeleffekten und einem Überraschungseffekt im Kino. Meine einzigen Bedenken sind das Kampfsystem, das nie eine große Stärke der Reihe war und jetzt in den Fokus gerückt werden soll. Allerdings hat mich diese Präsentation extrem neugierig gemacht und ich werde definitiv am 25.09.2025 meinen persönlichen Alptraum erleben. Wer sich nicht sicher ist, sollte einen Blick auf den Trailer werfen.
Eigentlich war ich neugierig und hatte gehofft, etwas Gameplay von THE BLOOD OF DAWNWALKER zu sehen. Leider war „nur“ eine Statue, bei der man posieren konnte (und auch später Protagonisten posiert haben), sowie ein Gewinnspiel am Start, bei dem man Tattoos gewinnen konnte, die im Dunkeln sichtbar sind. Zusätzlich konnte man den Entwicklern Grüße hinterlassen, was recht charmant ist; schließlich waren einige von ihnen bereits für die Entwickler von WITCHER verantwortlich. Wirklich handfestes Material gab es leider nicht, aber einen Einblick in das Gameplay und das Spielprinzip haben die Entwickler bereits im Juni als Video bereitgestellt. Es bleibt spannend.

Auf CRALON habe ich mich bereits im Vorfeld sehr gefreut. Björn und Jenny Pankratz (ehemals bei Piranha Bytes, jetzt selbstständig mit Pithead) haben einen Dungeon Crawler erschaffen, der im Stile von Arx Fatalis mit Ruhrpottcharme und eigenen Ideen aufwarten soll. Die Tatsache, dass ich eine Stunde vor dem Rechner saß und dabei komplett die Außenwelt vergessen habe, spricht bereits Bände. Doch was macht CRALON eigentlich aus? Das Game verführt automatisch zu einem langsameren Spielstil, der eine Mischung aus Erkunden, Schleichen und Kämpfen ist. Man bewegt sich sehr flüssig und muss sich erstmal in der Umgebung und mit der Spielmechanik zurechtfinden, die jedoch sehr zugänglich ist. Das Setting ist eine gelungene Mischung aus klassischem Dungeon und Erdschacht im Ruhrgebiet, wo früher Kohle abgebaut wurde. Nach wenigen Minuten ist klar, dass hier der Fokus auf Erkunden liegt, denn ein Eimer, ein Hut oder auch eine Kiste können einen Heiltrank oder Kohle (Währung im Game) beinhalten. Das Inventar ist simpel, die Steuerung flüssig und man spürt, dass man sich auf das Wesentliche konzentriert. Die große Trumpfkarte ist jedoch die Atmosphäre, denn hier wird sowohl grafisch, als auch fürs Ohr sehr viel geboten. So passt sich die Geräuschkulisse an die Situation an, indem man lediglich das tropfende Geräusch in der Höhle hört, eine bedrohliche Situation mit einem Klangelement verbunden wird und der Gegner beim Entdecken aggressiv faucht. Alles eigentlich nichts Neues, aber einfach nur mit sehr viel Herzblut umgesetzt. Im Schacht ist es grundsätzlich Dunkeln, aber die Lichteffekte sorgen hier schnell für Atmosphäre, die dem Spielprinzip in die Karten spielt. Zu Beginn entzünde ich festgelegt Laternen an, während ich später eine Taschenlampe die Gänge erkunde. Manchmal ist es allerdings ratsamer im Dunkeln zu bleiben, um sich beispielsweise Gegnern von hinten zu nähern, oder an ihnen vorbeizuschleichen. Hier gibt CRALON dem Spieler die Möglichkeit jede Situation auf eigene Weise zu lösen. Obwohl ich absolut kein Fan von Schleichspielen bin, passt es hier sehr gut rein, weil es nicht nur extrem spannend ist, sondern schon ein leichtes Horrorflair hat. Über die Geschichte ist noch nicht viel bekannt, und das ist auch gut so. Wer Gothic, Risen oder Elex gespielt hat weiß, dass man hier bedenkenlos Vertrauen haben kann. Geschichten zu erzählen liegen Björn und Jenny im Blut, was sich in der Demo auch leicht andeutete, in der ich am Ende von der einzigen Ratte erlegt wurde, die einen große Energieleiste und als einziges einen Namen („Emma“) hatte. Was es damit auf sich hat, dürften wir bei Release erkunden.
Bei einem gemütlichen Gespräch gibt es noch einiges zu erzählen. Das Skript ist soweit fertig, die Dialoge geschrieben, nun geht es an die Umsetzung. Eine Spekulation über den Release Termin schenken wird uns; es ist halt fertig, wenn es fertig ist. Auch die Frage nach einer physischen Version bzw. eine Collector`s Edition steht im Raum. Da die Pitheads den Großteil allein stemmen müssen (organisatorisch und finanziell), wird aktuell auf einen digitalen Release gesetzt. Dennoch ist eine physische Version nicht ganz vom Tisch; hierbei kommt es auf die Nachfrage an, wobei ihr bei Interesse dringend CRALON in eure Wishlist aufnehmen solltet. Auch wenn es keine Statue mit Buch, Soundtrack und anderen Goodies werden sollte, würde ich mich über eine kleine physische Version, die man sich ins Regal stellen kann, bereits freuen. Zum Thema Kampfmechanik fällt auf, dass man hier sein eigenes Rennen fährt. So muss man beispielsweise die rechte Maustaste gedrückt halten, während man mit der Waffe zuschlägt. Hier erklärt Björn, dass er dadurch das Erkunden im Fokus behalten möchte, da man sonst mit gezogener Waffe durch den Dungeon rennen würde und nur auf versteckte Gegenstände einschlagen würde, statt in aller Ruhe zu Erkunden und zu Sammeln. Die Synchronstimmen hat er ebenfalls eingesprochen und wir können uns auf Ruhrpottcharme und eine Runde aufs Mauk freuen. Die Demo läuft flüssig und bugfrei und der erste Eindruck ist sehr gut. Auch auf Konsolen wird CRALON veröffentlicht werden. Inmitten von überproduzierten Releases und massentauglichen Games halten Pithead die Flagge hoch, die den Ursprung der Gamingszene geprägt haben: sein eigenes Ding zu machen (inklusive Ecken und Kanten) und dadurch authentisch nur eine kleinere Anzahl von Spielern anzusprechen, die aber großes Interesse am Genre haben. Ich freue mich jetzt schon darauf CRALON in seinem vollen Umfang zu erleben und in den Schacht einzutauschen. Hier habe ich mal wieder den beweis bekommen, dass Herzblut definitiv die Grundlage ist, um ein Spiel zu erschaffen, das mich noch lange beschäftigen wird.

Kann ein altes Prinzip von Ballerspielen heute überhaupt noch jemanden vom Hocker reißen? Die beeindruckende Antwort gibt R-TYPE DELTA: HD BOOSTED dessen Grafik und Spielfluss einfach nur begeistert. Keine 2 Minuten dauerte es, da bin ich im Retrofieber gefangen, baller mich durch Alienhorden und Monsterfische und kann sogar einen Boss zerlegen. Das alles in butterweichem Scrolling, atemberaubenden Hintergrundbildern in HD Optik und wuchtigem Soundgeand, dass es einfach nur eine Wonne für Augen und Ohren ist. Damals habe ich mich bereits stellenweise durchgequält, aber wenn man einmal den Dreh raushat, kann mans ich dmait extrem viele Stunden damit beschäftigen. Einfach mal das alte Prinzip: keine Geschichte, keine langen Tutorials sondern einfach ein Raumschiff am Start und direkt rein in die Ballerbude, um Aliens zu erlegen. Hat früher Spaß gemacht und kickt heute immer noch!

A propos Spaß und Retromodus: Lust auf Golden Axe im Masters of the Universe Stil? He-Man and the Masters of the Universe: Dragon Pearl of Destruction ist der feuchte Traum jedes Masters f the Universe Fans, der zusätzlich Golden Axe gespielt hat. Eigentlich seltsam, dass es so wenig bzw. keine Adaption von He Man gibt. Dieses Spiel atmet mit jeder Pore den Vibe der 80er Jahre und versprüht gleichzeitig das Flair der Spielautomaten. Es wurde eigentlich alles von der Spielmechanik von Golden Axe übernommen mit Masters Figuren ersetzt, aber die Entwickler von Bitmap Bureau haben das optimal umgesetzt. Im Laufe des Spiels gesellte sich noch jemand zu mir und so verkloppten wir gemeinsam als He-Man und Teela die Monsterhorden, was einfach nur Spaß macht. Alleine die Tatsache, einige (auch eher unbekanntere) Figuren aus seiner Kindheit auf dem Bildschirm zu sehen, ist schon ein Erfolgsgarant. Bei den Gegnern hat man sich auch an die Action Figuren, als auch an die alten Comics und Hefte orientiert. Wer also auch nur ansatzweise etwas damit anfangen kann, hat hier eine besondere Perle am Start. Checkt auch gerne unser Masters oft he Universe Special an. Wer zusätzlich den Retrokick haben möchte, sollte sich TERMINATOR 2D: NO FATE auf den Zettel schreiben. Hier haben dieselben Entwickler ebenfalls Hand angelegt und werden es am 31.10.2025 veröffentlichen.

Ein riesiger Stand, ein epischer Trailer auf der Opening Night und Fans mit riesigen Goodietüten; LORDS OF THE FALLEN 2 wirft seinen bedrohlichen Schatten voraus und macht Lust auf mehr. Der erste Teil war ein gut angelegtes Soulslike, der sich durch das Shiften zwischen zwei Welten (hier einen lieben Gruß an meine Lieblingsreihe SOUL REAVER; checkt gerne unsere Liebeserklärung) von den anderen Vertretern des Genres abhob. Nun steht also der zweite teil ins Haus, aber leider war außer der Präsentation auf der Opening Night nichts Großartiges am Start. Eine riesige Tüte, wo jedoch ein eher kleines Poster drin war und bei dem Stand konnte man sich entweder tätowieren oder ein Henna (quasi ein temporäres Tattoo) machen lassen. Der Bezug zum Spiel ist mir nur teilweise klar; hier hätte ich mir bei dem riesigen Stand eine Präsentation oder etwas ähnliches gewünscht. Egal, auf die Fortsetzung freue mich trotzdem schon.

Manchmal stolpert man über einen Stand, der einen neugierig macht. So passiert bei GOD SAVE BIRMINGHAM, der auf ersten Blick wie eine Hommage an Kingdom Come Deliverance aussieht. In Sachen Atmosphäre und einigen Spielmechaniken stimmt das auch, allerdings hat man es hier mit einer Zombieapokalypse im Mittelalter zu tun. Es geht hier um das nackte Überleben, wobei nicht nur Kämpfe, sondern auch das Crafting und der Erhalt der eigenen Gesundheit (Stichwort: Nahrungssuche) im Fokus steht. Das Sandbox System wirkt durchdacht und man kann sich vor den Untoten verstecken, weglaufen oder auch mit Türen verbarrikadieren. Beim der 30minütigen Anspielsession bearbeitete ich Zombies mit meiner Mistgabel und brachte sie zu Fall, ehe ich ihren Kopf auf dem Boden zertrümmern konnte. Man spürt deutlich, dass es hier nicht um reines Metzeln, sondern auch um das Überleben außerhalb der Kämpfe geht. Das Spiel startet demnächst in den Early Access und der endgültige release ist ein Jahr später geplant. Wer generell mit Zombies im Mittelaltersetting warm wird und auf Crafting steht, sollte definitiv einen Blick darauf werfen.
Während der Opening Night wurde auch BLACK MYTH: ZHONG KUI (Fortsetzung von Wu Kong: Black Myth) vorgestellt. Auf der Gamescom konnte man einige Statuen des ersten Teils sehen und den Trailer auf dem Bildschirm bewundern. Nicht viel, aber das Spiel ist noch in einem sehr frühen Entwicklungsstadium und wird auf einen neuen Hauptcharakter aufbauen und eine andere Geschichte erzählen. Also etwas, auf das wir uns langfristig freuen können.

Im Cosplay Village sollte man den Handyakku aufgeladen haben, denn es gibt so viele wunderschöne Setting, bei denen man Fotos machen kann. Die Inneneinrichtung einer Fallout Küche, ein Elder Scrolls Online Kaminzimmer oder die Cosplayer in aufwändigen Roboterkostümen sind nur einige Beispiele. Zusätzlich kann man hier seine Kostüme kostenlos reparieren lassen; von Cosplayer für Cosplayer. Meine persönliche Überraschung war die musikalische Darbietung von TORIYUCA, deren Gesang bei „Weeping Dawn“ von „Baldur´s Gate 3“ bezaubert hat. Aber auch auf der Violine vermag man Gänsehaut z erzeugen und spielt sich mit der Titelmelodie von Monkey Island schnell in die Herzen der Anwesenden. Dringend einmal anschauen!

Auch wenn ich selbst kein Cosplayer bin, so bewundere ich, wie gut sich Menschen verkleiden und in die Rolle ihrer Lieblingscharaktere schlüpfen können. Dabei können euch auch professionelle Models auf der Gamescom über den Weg laufen und so hat man die Möglichkeit, sehr schöne Fotos mit seinen Lieblingscharakteren zu machen. Diese Möglichkeit hat auch NETFLIX für sich entdeckt und nachdem letztes Jahr The Witcher dabei war, wurde die Werbetrommel dieses Mal für die 2. Staffel von „Wednesday“ gerührt. Dabei sorgten luka_costume-artist als Morticia und Kim_on_the_rocks als Wednesday für ein Dauergrinsen bei den Fans und Dauerfeuer für die Kameras. Sehr schön aufgemacht und immer einen Besuch wert!

Meine persönliche Lieblingsarea ist jedes Jahr erneut die Retro- und Indi- Arena. Egal, wie oft ich R-Type auf einem Sega Megadrive spiele, alte Rollenspiele auf dem C-64 entdecke oder zum Millionsten Mal Turrican spiele; hier werde ich für immer jung bleiben und mein Körper vergisst für einige Minuten sein wirkliches Alter. Auch die Tatsache, dass die Community die Retroszene konstant jung hält ist ein Phänomen für sich. So soll ein neuer C-64 auf den Markt kommen und Soundmagier Chris Hülsbeck hat ein neues Album raus.
Inmitten dieser Perlen, stolpere ich über NOCTURNAL 2, in das ich mich nach einer Minute schockverliebt habe. Der 2-D Plattformer startet in schwarz weiß und recht dunkel, ehe ich mit meinem Flammenschwert die erste Fackel entzünde und damit die Spielwelt erleuchte. Dieses Prinzip erstreckt sich auf die gesamte Stadt und laut Entwickler kann man sich zusätzlich auf eine spannende Geschichte freuen. Innerhalb von 5 Stunden soll man die Hauptstory durch haben, allerdings bietet die Spielwelt noch viele Stunden zusätzlich zum Erkunden und Looten. Die Kämpfe sind fordernd, aber nicht schwer. Die Grafik ist gut (keine Pixelgrafik) und das Gameplay flüssig. Allerdings spielt der Soundtrack seinen ganz großen Trumpf aus, denn er steht durchs eine ruhige (fast schon hypnotische) Wirkung dem dynamischen Gameplay gegenüber, das eine sehr gute Atmosphäre erschafft. Definitiv ein Spiel, das ich zum release (voraussichtlich noch 2025) im Auge behalten werde.

Wusstet ihr, dass das Jahr 2025 das chinesische Jahr der Schlange ist? Damit ist tatsächlich das chinesische Sternzeichen und nicht die Warteschlange vor PHANTOM BLADE ZERO gemeint, obwohl diese gerechtfertigt ist. Bereits letztes Jahr konnten wir eine Demo dazu spielen und die versprach bereits Großartiges: ausgeklügeltes Kampfsystem, phantastische Grafik und ein dynamisches Gameplay wurden bereits angedeutet. Auch das Gegnerdesignt, das sich stellenweise an die 70er Jahre Kung Fu Filme orientiert (Hallo „Fliegende Guillotine“) ließ aufhorchen und die Entwicklung weiterverfolgen. Dieses Jahr konnte man einen intensiveren Blick auf das Kampfsystem werfen, das es in sich hat. Neben klassischen Kombos kann man blocken, Atem schöpfen, Spezialattacken vollführen und Fernkampfwaffen (z.B. Pfeil und Bogen) einsetzen. Auch schleichen mit hinterhältigem Kill ist drin; oberflächlich betrachtet könnte man von einer weiterentwickelten Version von Sekiro sprechen. Dem entgegen steht jedoch der einstellbare Schwierigkeitsgrad und das umfangreiche Waffenarsenal. Außerdem ist das Kampfsystem komplexer und die Spieldynamik macht bereits jetzt schon sehr viel her. So hat es sehr verwundert, dass die Spielzeit der Demo zu schnell verflogen ist, als dass man weitere Erkenntnisse gewinnen konnte. Fest steht jedoch, dass der Release für 2026 angepeilt ist und wir es mit einem hochkarätigem Schwergewicht zu tun bekommen werden, dass sich zugänglicher als Sekiro und gleichzeitig komplexer als aktuelle Soulslikes spielen wird.

Meine persönliche Hassliebe ist auch auf der Gamescom vertreten und nennt sich TARNISHED BLOOD. Ich hatte bereits vor längerer Zeit die Demo bei Steam ausprobiert und wollte das Spiel unbedingt mögen. Meine persönliche Hassliebe ist Tarnushed Blood. Das Prinzip ist simpel, wie genial; man verknüpft Rollenspielelemente mit Rollenspielbuch (Entscheidungen) und Würfeln wie bei D & D. Der Clou: die Kämpfe spielen sich wie eine Videosoftware, bei denen man taktisch vorgehen muss. Man plant, spult vor und zurück, berücksichtigt das Gegnerverhalten und passt seinen Kampfstil an. Obwohl mich dieses Kampfsystem reizt, bin ich (noch?) zu blöd dafür und sterbe regelmäßig. Trotzdem macht es einfach Spaß und ich werde mir die Demo definitiv noch einmal gönnen und dann (hoffentlich) mit einem spannenden Spiel belohnt werden. Für Taktiker und Rollenspielfans ist die Demo definitiv Pflicht!

Das Beste kommt bekanntlich zum Schluss und da konnte ich glücklicherweise in RESIDENT EVIL REQUIEM reinspielen. Um es gleich vorwegzunehmen: nehmt euch für den 27. Februar 2026 Urlaub, sperrt euch in einen dunklen Raum ein und setzt die Kopfhörer auf. Eventuell wäre eine Pampers angebracht, denn der erste Eindruck lässt bereits erahnen, dass wir die Resident Evil Reihe in Höchstform erleben werden. Grafisch, atmosphärisch und Soundtechnisch legt man direkt alle Karten auf den Tisch. Man kann das Spiel sowohl in der Egoperspektive (empfehlenswert!), als auch in der klassischen Schulterperspektive erleben. Alleine die Tatsache, dass man in die Racoon Polizeistation zurückkehrt, ist der Grund für einen Pflichtkauf der Fans. Aber auch das Gameplay konzentriert sich auch sehr auf Horrorelemente. Wir wachen in Gestalt der Hauptprotagonistin auf und finden uns auf den Kopf gefesselt auf einer Trage wieder. Uns gelingt es uns zu befreien und wir erforschen dunkle Gänge mit flackerndem Licht und klaustrophobischem Spundtrack, ehe wir einer Kreatur begegnen, die im Trailer bereits angedeutet wurde. Das Design der Kreatur könnte direkt aus einem Alptraum von Stepehn King entstanden sein, ehe es mit einem Silent Hill Boss ein noch furchterregendes Kind gezeugt hat. Ich werde nicht weiter spoilern, aber soviel sei verraten: der Horror kommt endlich wieder nach Hause und wird uns viele Spielstunden vor dem Bildschirm mit Spannung und Angstschweiß bescheren.

Eigentlich wäre dieser Tag (und für mich die komplette Gamescom) auch bereits vorbei, hätte ich da nicht noch die Karte von THE WITCHER IN CONCERT gehabt. Nach einem langen (und chaotischen) Fußmarsch erreichten viele Fans die Halle 1, wo der Auftakt der Tour anlässlich des 10-jährigen Bestehens von The Witcher 3 stattfinden sollte. Das Prinzip ein Orchester mit Film- bzw. Spieleszenen live auftreten zu lassen ist nicht neu, hat aber seinen ganz eigenen Charme (siehe auch: Elden Ring Symphonic Adventure). Spätestens seit The Witcher 3 hat Geralt einen Kultstatus erreicht, der viele Fans vereint und das Interesse für dieses Konzert definitiv schürt.
Das Orchester kommt auf die Bühne, erhält bereits einen Applaus aus Vorfreude und man bedankt sich bei uns. „Wir können eure Unterstützung gut gebrauchen. Wir sind keine Profis und sehr aufgeregt“ lautet die Ansage, die wohl als Untertreibung des Jahrhunderts durchgehen kann. Als „The Trail“ angestimmt wird, bekommen alle Anwesenden auf Knopfdruck eine Gänsehaut, während auf den Bildschirmen die Introsequenz flimmert, in der Yennefer zwischen die Fronten gerät. Der Sound ist wuchtig, das Zusammenspiel der Instrumente definitiv in der Oberliga und die Wahl der Computersequenzen mehr als gelungen.
Das Konzert erzählt im Schnelldurchlauf die Geschichte von Witcher 3 mit ausgewählten Stücken, In-Game Szenen und 2 kleineren Dialogen. Die Bildgewalt verfehlt in Kombination mit dem Orchester seine Wirkung nicht und so sind episches Staunen und Gänsehaut Stammgäste auf den Gesichtern der Anwesenden. Unterteilt in einzelne Kapitel (inklusive Zitaten von Spielfiguren) erlebt man das Abenteuer in seinen wichtigsten Momenten, wobei man sich jedoch gerade für die gefühlvollen Szenen (z.B. Roter Baron, Wiedersehen mit Ciri) sehr viel Zeit nimmt. Gerade in besonders emotionalen Schlüsselmomenten sieht man die eine oder andere Träne in den Gesichtern des Publikums schimmern, während man in den Pausen versucht zu erklären, warum dieses Konzert so etwas Besonderes ist. Sind es die (teilweise) folkloristischen Instrumente? Ist es das Schlagzeug? Die eingestreuten Black Metal artigen weiblichen Screams ? Es dürfte viele Elemente geben, die hier zusammenspielen, aber in Sachen Begeisterung ist man sich schnell einig hier bei einem großartigen Abend dabei zu sein.

Nach der Pause braucht es keine große Eingewöhnungszeit, denn man fühlt sich, als hätte man den letzten Spielstand geladen und ist emotional direkt wieder an Bord. „Priscilla´s Song“ wird auf Polnisch gesungen und legt sich wie ein warmer Soundteppich über den Saal. Aber auch die Soundcoullagen des Endkampfs und das Ende mit Ciri sorgen für runtergeklappte Kiefer und ganz großes Kino. Zusätzlich werden noch „Hearts of Stone“ und „Blood and Wine“ bedacht, ehe man den Sack mit "Lullaby of Woe" (inklusive Wicher Trailer „A night to remember“) zu macht. Nach der Standing Ovation ist schnell klar, dass der Auftakt der Tour Witcher in Concert ein voller Erfolg war und das Orchester noch nicht Feierabend hat. Also wird nochmal rasch der Soundtrack mit dem Trailer zu „Witcher 4“ in das Publikum geballert, ehe man sich noch bei allen Anwesenden und Mitwirkenden herzlich bedankt.
Man spürt das Herzblut und den Aufwand, der in diese Veranstaltung geflossen ist und den Start der Tour bei der Gamescom zu legen war definitiv eine sehr weise Entscheidung. Wo sonst hat man so viele Fans der Spiele in einer Location versammelt, die sowohl die Spiele als auch die Serie und teilweise die Bücher kennen? Das erkennt man zusätzlich an einigen Cosplayern, die dem Wicher Universum mehr als würdig Tribut zollen. Ich wusste zwar, dass dieser Abend gut werden wird, aber diese Bandbreite an epischer Gänsehaut hätte ich ehrlich gesagt nicht erwartet. Es ist erstaunlich, wie ein 10 Jahre alter Soundtrack quasi auf Knopfdruck live so gut funktioniert und direkt ins Herz schießt. Bereits auf der Heimfahrt lasse ich einige Schlüsselszenen nochmal Revue passieren und freue mich darauf, Witcher 3 erneut zu installieren und nochmal in die Geschichte einzutauchen (und dank der Entscheidungsfreiheit, meine eigene Geschichte zu schreiben). Wer also noch die Gelegenheit hat das Konzert zu besuchen, sollte das dringend machen!
Leider war an diesem Tag die Gamescom 2025 für mich vorbei, da ich nur einen Tag dortbleiben konnte. Allerdings haben die großartigen Spiele, netten Gespräche und der Besuch des Witcher Konzerts genau das unterstrichen, was ich sonst bei kleineren Metalfestivals bereits seit Jahren liebe; respektvollen Umgang und die Leidenschaft für ein gemeinsames Hobby machen die Gamescom jedes Jahr für mich zu einem Urlaubstag, der noch viele Monate nachhallt. Danke!
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