
Radu´s Gaming Corner: Steam Next Fest Geheimtipps
Das Steam Next Fest ist immer wieder eine sehr gute Gelegenheit, in neue Spiele von unbekannten Entwicklern reinzuschnuppern. Tonnenweise Demos buhlen um die Gunst und dabei tummeln sich sowohl nette Gelegenheitsspiele, als auch epische Geheimtipps auf dem Bildschirm, Grund genug, einen tieferen Blick auf einige Spiele zu werfen.
Werfen wir also einen Blick auf die spannendsten Highlights.
„Wenn Krieg die Hölle auf Erden ist, dann deshalb, weil die Erde den schlimmsten aller Dämonen beherbergt: den Menschen. Lüfte die Geheimnisse deiner Vergangenheit und setze dich mit den Auswirkungen einer mysteriösen Katastrophe auseinander.“ Der Teaser klingt gut und der erste Eindruck ist es ebenfalls. Grafisch holt mich das Spiel direkt ab, wirkt nach wenigen Minuten wie eine düstere Version von „Elex“, das von einem größeren Entwicklerteam programmiert wurde. Schnell wird klar, dass man sich in einer dystopischen Welt mit einigen Science Fiction Elementen befindet. Atmosphärisch ist es finster, die Themen dürften ebenfalls heftig sein, wie die Kämpfe sich spielen weiß ich leider nicht, denn bei dem modernen Setting bin ich ausgestiegen, weil es auf dem Steam Next Fest noch viele andere Demos gab, die mich mehr interessierten. Wer allerdings auf dystopische Atmosphäre steht, sollte sich die Demo runterladen und es antesten.
Mein Gott, was für eine üble Grafik! Ich werde nie verstehen, wie man sich im Jahr 2025 freiwillig eine derart pixelige Grafik antun kann, bei der ich bereits in den 90er Jahren fast blind geworden wäre. OK; der Nostalgie Faktor kann bei einigen Spielen eine gewichtige Rolle spielen, aber das ist definitiv nichts für mich! Aber hey, ein dunkler Fantasy Dungeon Crawler mit rundenbasiertem Kampfsystem ist doch grundsätzlich eigentlich genau mein Ding, oder? Eine Stunde später waren mir drei Dinge klar: „The Fortress“ ist das Dark Souls unter den Dungeon Crawlern, die eklige Grafik passt einfach sehr gut zur Atmosphäre und ich will mich definitiv durch das gesamte Spiel würfeln und kämpfen! Seit „Iratus- Lord of he Dead“ hatte ich nicht mehr so viel Spaß daran, mich durch Gegnerhorden zu schnetzeln und taktisch Risiken einzugehen. Wenn ihr Bock auf Dungeon Crawler und rundenbasierte Kämpfe habt, checkt unbedingt die Demo an!
Ein finsteres Point and Click Adventure mit einer packenden Story, Horrorelementen und tiefgründiger Atmosphäre. So wäre eine grobe Zusammenfassung des ersten Eindrucks. Du bist der Wächter eines Hauses, aus dem du niemals entkommen kannst. Tag für Tag folgst du den Anweisungen, die auf deinem Tablet erscheinen. Du kannst sie brechen, vielleicht verändert sich etwas? Es liegt an dir. Aber ich rate dir, vorher gut nachzudenken, bevor du es tust. Deine Wahl betrifft nicht nur dein Leben. Deine Aufgabe ist es, zu überleben. Doch niemand verfolgt dich, und du stirbst nicht an natürlichen Ursachen. Und glaube mir, du kannst viele Male sterben, bevor du schließlich die Rätsel dieser Welt entschlüsselst. Gut geeignet für kurzfristigen Spielspaß, dessen Geschichte aber auch langfristig fesseln dürfte. Die Demo dazu gibt´s hier.
Definitiv das Spiel, das mich am meisten während des Steam Fest vor dem Bildschirm gefesselt hat. Eine Welt voller Geheimnisse, ein packendes Kampfsystem und viele Spielmechaniken, die einfach nur Spaß machen. Man kann zwischen 4 Charakteren wählen und startet mit einem soliden Tutorial, ehe man in einem Dorf aufwacht, um sich einer professionellen Söldnertruppe anzuschließen (die Hintergrundgeschichte wird hier bewusst nicht verraten). Mittels Schnellreise geht es dann zu verborgenen Klippen, in denen die sogenannten Gnolle hausen, die eine Invasion des Dorfes planen. Schnell wird klar, dass der Fokus hier auf die Kämpfe liegt, die ganz klar hart an die Souls-Reihe andocken. Im Verlauf der Demo kann man seine Ausrüstung verbessern, sein Outfit mit gefundenen Gütern kaufen (bitte, lass es nicht zu viele In-Game-Käufe geben) und schaltet nach und nach immer mehr Möglichkeiten frei (Kampf als Duo gegen Gegner und den Multiplayer). Grafisch und akustisch fährt man hier eine sichere Bank, wobei gerade bei hektischen Zwischensequenzen einige Framerateeinbrüche auftraten und die Geschwindigkeit stark ausgebremst wurden. Unklar, ob es an meinem Rechner oder der Demo lag, aber für den Spielfluss kein Drama. Bei den Outfits schleicht sich ein leichtes Manga Gefühl ein, beschränkt sich jedoch nicht darauf. Die Geschichte ist interessant und hat noch viel Potential, lange am Bildschirm zu fesseln. Das Kampfsystem selbst ist sehr gut, braucht aber an zwei Stellen dringend Nachbesserungen: zum einen hatte ich an manchen Stellen den Eindruck, dass die Steuerung bei hektischen Bewegungen leicht schwammig wird. Minimal zu lange Reaktionszeit nach einem Tastendruck hat mir einige Male den Bildschirmtod beschert. Das ist aber Jammern auf hohem Niveau und kann ich auch auf mein Unvermögen schieben. Allerdings würde ich mir wünschen, dass die Entwickler dringend(!) an der Einnahme des Heiltranks arbeiten. Dark Souls 2 hält immer noch den ersten Platz für die tödlichste Einnahme eines Heiltranks (mitten im Kampf stehen bleiben, du gaaanz langsam des Estus Flakon genießen), aber hier würde ich mir eine schnellere Einnahme und gleichzeitig weiterlaufen wünschen, damit der Spielfluss nicht gestört wird. Insgesamt jedoch hat mich Vindictus sehr neugierig gemacht und mir einige schöne Spielstunden beschert. Die Demo dazu gibt's hier. Zusätzlich haben wir euch einen ersten Eindruck auf unseren YouTube-Kanal festgehalten.
OK, Piratengames sind lediglich bei „Secret of Monkey Island“ und „Risen 2“ meins. Wer aber auch nur ansatzweise etwas mit Piraten oder Geistern (oder Geisterpiraten) anfange kann, sollte dringend diese Demo testen. Eine abgefahrene Story und skurrile Spielmechanik, die sich aber nach kurzer Eingewöhnung sehr flüssig spielt. Als rachedurstiger Pirat kämpft man sich mit dem Kopf von Davy Jones durch die Piratenunterwelt. Der Schädel kann nicht nur bei Kämpfen unterstützen, sondern hat auch eine eigene Spielmechanik, um Hindernisse zu überwinden und Schätze zu bergen. Gleichzeitig ist er ein (sehr verschrobener) Gefährte, mit dem man sprechen und interagieren kann. Insgesamt sehr schräg, aber die Atmosphäre, Grafik und Sound fesseln bereits von der ersten Spielminute an und machen neugierig auf mehr. Die Segel zum Geisterpiraten setzt ihr mit der Demo hier.
2-D Pixlart Swordsplay. Damit ist bereits alles gesagt. In einer liebevoll gestalteten Fantasywelt schnetzelt man sich durch Gegnerhorden, Hexen und Monster. Die Umgebung ist schön gestaltet, das Crafting funktioniert gut und die Kämpfe lassen sich auch ohne große Eingewöhnungszeit gut und flüssig spielen. Da ich mit Pixelgrafik nicht wirklich viel anfangen kann, war es für mich ein kurzes, aber spaßiges Vergnügen. Dennoch lohnt sich ein Blick in die Demo definitiv; denn wenn ich mit meiner Pixelallergie schon Spaß damit habe, dürften Freunde des Genres sehr schnell einen soliden Geheimtipp gefunden haben. Dringend die Demo antesten.