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Wer zuletzt lacht …

„Wenn du nachts auf offener Straße weinst, erscheint Emio, um dir ein ewiges Lächeln zu schenken“, lautet eine urbane Legende, die seit Jahrzehnten erzählt wird. In diesem Spiel wird die Legende wahr.

Emio verzaubert seine traurigen Zuschauer jedoch nicht mit seinem bezaubernden Lächeln, sondern mit eiskaltem Mord – und einer mit einer grinsenden Fratze verzierten Papiertüte, die er seinen Opfern anschließend über den entstellten Kopf stülpt. All das ist aber natürlich nur ein Mythos. Ein Schauermärchen, mit dem sich Schüler gegenseitig einen Schrecken einjagen.

Nachdem in EMIO: DER LÄCHELNDE MANN die Leiche eines 16-jährigen Jungen auftaucht, dessen Kopf von einer grinsenden Papiertüte verdeckt wird, verschwimmen jedoch die Grenzen zwischen Legende und Realität: Wie viel Wahrheit steckt hinter der vermeintlichen Legende? Was hat es mit Emio tatsächlich auf sich?

In der dritten Auskopplung der „Famicom Detective Club“-Reihe (Teil zwei hat bereits stolze 35 Jahre auf dem Buckel) findet „Metroid”-Erfinder Yoshio Sakamoto zu seiner schriftstellerischen Ader zurück und entfesselt eine Geschichte, die nicht nur für ein Spiel aus dem Hause Nintendo ungewöhnlich düstere Töne anschlägt. Über eine Spielzeit von knapp zehn Stunden entfaltet sich eine Story, in der manchmal die einfachsten Wahrheiten die tragischsten sind und sich ganz und gar ungeahnte Abgründe auftun.

EMIO: DER LÄCHELNDE MANN schafft dabei das Kunststück, die düstere Materie immer wieder gekonnt mit leichtherzigem Humor aufzulockern und präsentiert uns in dem Visual-Novel-artigen Mystery-Krimi zudem einen bunten Cast an Charakteren, die durchwegs den Sweetspot treffen zwischen „ein bisschen exzentrisch, aber liebenswürdig“ und „aber schon irgendwie suspekt, der muss es gewesen sein“. 

JULIAN KRAUSE

Titel: EMIO: DER LÄCHELNDE MANN
Publisher: Wired Productions
Plattform:  Nintendo
USK: ab 18
Verkaufsstart: veröffentlicht