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Tiere faszinieren uns Menschen seit Jahrtausenden – vor allem der spektakuläre oder auch skurrile Einzelfall bietet häufig den Stoff für erfolgreiche Buch- oder Filmprojekte, die sich liebenswerten Vier- oder Mehrbeinern widmen. Insofern ist die Idee von Elena Passarellos Buch BERÜHMTE TIERE DER MENSCHHEITSGESCHICHTE, eine ebenso naheliegende wie wunderbare, ein kleines Kompendium berühmter Tiere zusammenzutragen, angefangen vor rund 40.000 Jahren bis in unsere Zeit.

Die ferne Vergangenheit bildet dabei das Wollmammut Yuka, dessen Kapitel gleichsam eine Einleitung zur Faszination der Menschen für die Tiere seit den Zeiten der Höhlenmalerei darstellt. Dass das mumifizierte Urtier im Sommer 2010 gefunden wurde und heute in Moskau zu besichtigen ist, erfährt man allerdings bei Wikipedia – und nicht in Passarellos Buch. Überhaupt ist der Informationsgehalt ihrer Kapitel sehr unterschiedlich; oft werden die Seiten eher reichlich schöngeistig gefüllt. An anderer Stelle beschreibt sie hingegen bis ins kleinste Detail das Trudeln der Kreuzspinne Arabella in der Schwerelosigkeit, die das Tier 1973 (wie auch seine Bekanntheit) der NASA zu verdanken hatte. Dann wieder kippt diese „Hall of Fame“ der Tierwelt stellenweise vollends ins Abstruse, wenn Passarello sich gar zu sehr als avantgardistische Text-Künstlerin versteht – für die die eigene Schreibe stärker im Fokus steht, als das Tier, um das es ja eigentlich geht. Wenig hilfreich ist hierbei die häufig ungelenk wirkende Übersetzung.

Dennoch: Diese (naturgemäß unvollständige) „Hall of Fame“ der Tierwelt zeigt spannende Einzelfälle und macht damit Lust aufs weiterführende Recherchieren. Die umfassende Bibliografie am Ende des Buches hilft dabei.

FRANK KALTOFEN

Titel: BERÜHMTE TIERE DER MENSCHHEITSGESCHICHTE
Autorin: Elena Passarello:

Verlag: Hanser

Seiten: 288