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Hollywood-Stars und Cosplay-Spaß

Seit 2016 ist die CCON | COMIC CON Stuttgart das Pflichtprogramm für alle Cosplay-Begeisterten, Comic-Fans und Anime-Nerds. Auch dieses Jahr dürfen sich die Besucher wieder auf zahlreiche Aussteller, ein großartiges Programm und vor allem auf zahlreiche Stars freuen.

Wenn man über Fankultur im deutschsprachigen Raum spricht, kommt man um Dirk Bartholomä nicht herum. Der sympathische Augsburger begründete 1992 die FedCon, die mittlerweile größte Sci-Fi-Convention Europas. Doch anstatt sich auf diesem Erfolg auszuruhen, nahm sich Bartholomä ein zweites Großprojekt vor: eine richtige Comic Con nach amerikanischem Vorbild. 2016 war es schließlich so weit: Die erste CCON | COMIC CON Stuttgart öffnete ihre Tore und lud Popkultur-Begeisterte aus der ganzen Welt in die Schwabenmetropole ein, um zusammenzukommen und das Fantum zu feiern. Und diese Einladung blieb definitiv nicht ungehört. Mehr als 45.000 Besucher strömten in die Messehallen, um coole Merchandising-Artikel zu erstehen, den neuesten Film- und Lesestoff zu entdecken und natürlich um zahlreiche bekannte Darsteller hautnah zu erleben.

Am 26. und 27. November 2022 findet die nunmehr sechste CCON | COMIC CON Stuttgart statt, die auch diesmal mit einem großartigen Programm begeistert. Hierbei sind allem voran einmal mehr die vielen Film- und Serienstars zu nennen, die Foto- und Autogrammwünsche erfüllen und bei ihren Panels nicht nur aus ihrem Leben und von ihren Dreherfahrungen berichten, sondern selbstverständlich auch wieder Fanfragen beantworten.

Angekündigt ist hier beispielsweise Superstar Mads Mikkelsen. Und der ist bei Weitem nicht das einzige berühmte Gesicht, denn neben ihm finden sich unter anderem „Eis am Stil“-Legende Zachi Noy, „Star Trek: Strange New Worlds“-Darstellerin Jess Bush und Ian Ziering, der nicht nur mit „Beverly Hills, 90210“ TV-Geschichte geschrieben hat, sondern auch das Gesicht der kultigen „Sharknado“-Reihe ist.

In der Artist Alley kommen Comic-Fans voll auf ihre Kosten. Hier ist von Cross Cult bis Panini alles vertreten, was Rang und Namen hat. Neben limitierten Sondereditionen und der Möglichkeit, Ausgaben zu erstehen, die regulär erst deutlich später erhältlich sind, warten die Verlage auch diesmal mit einigen bekannten Zeichnern auf. Doch nicht nur die Großen der Branche geben sich die Ehre, auch all jene die gern großartige Werke abseits des Mainstreams entdecken, kommen auf ihre Kosten, denn auch dieses Mal wird wieder eine beachtliche Anzahl von Independent-Labels vorstellig, um ihr Schaffen präsentieren.

Auch wer sein Gedrucktes lieber ohne Zeichnungen mag, wird fündig. In der Verlagsmeile finden sich etliche (Indie-)Verlage, die ihre Werke ausstellen. Leseratten können dort nach Belieben im Verlagsprogramm stöbern oder sich von den vielen Autoren-Lesungen auf der Lesebühne in fremde literarische Welten entführen lassen. Das Herzstück der CCON | COMIC CON Stuttgart ist natürlich das Cosplay Kingdom, das nicht nur mit dem obligatorischen Cosplay Contest begeistert, sondern auch mit einigen Fotopoints und zahlreichen Szenestars aufwartet. Letztere stehen nicht nur für Fragen angehender Cosplayer zur Verfügung, sondern erfüllen selbstverständlich auch Fotowünsche. Dazu gibt es noch unzählige andere Highlights, die entdeckt werden wollen, beispielsweise die Queer Avenue, der Mittelaltermarkt im Rothaus-Park, die vielen Fangruppen und natürlich die legendäre Lego-Ausstellung der Bausteinhelden von Schwabenstein.

Was das persönliche Highlight von Veranstalter Dirk Bartholomä ist, wo die großen Schwierigkeiten bei einer Veranstaltung wie der CCON | COMIC CON Stuttgart  liegen und welche Con-Erfahrung seine schönste ist, erzählt er uns im Interview.

Die 90er waren ja noch eine Zeit, in der Comic-Cons vom Mainstream eher belächelt wurden. Dennoch haben Sie Anfang der 90er die erste FedCon organisiert und zur größten Sci-Fi-Convention Europas gemacht. Hätten Sie anfangs mit diesem Erfolg gerechnet?

Den Erfolg konnte ich mir anfangs nicht erträumen. Als wir unsere TreWa Convention („Star Trek“ und „Star Wars“) 1982 gestartet haben, fand die Convention noch in einer Jugendherberge statt. Anfangs trafen wir uns als Hardcore-Fans, redeten über Filme und Serien und träumten davon, ein großes Event zu organisieren, das unsere liebsten „Star Trek“-Schauspieler besuchen würden. Wir haben neun Jahre geträumt und geplant, 1991 war es dann so weit. Ich war in der Zwischenzeit natürlich nicht untätig, über die Jahre habe ich alle möglichen Autogrammadressen in Hollywood angeschrieben, um die Stars zu kontaktieren. Eines Abends meldete sich am Telefon dann wirklich Walter Koenig (Chekov) bei mir. Ich war total begeistert, dass er nach Deutschland kommen wollte! Wir wurden uns schnell einig über die Modalitäten, und ich habe in meiner Heimatstadt Augsburg ein kleines Hotel für die erste FedCon mit einem Schauspieler gemietet. Die Convention war mit 300 Teilnehmern direkt ausverkauft. Zwei Jahre später haben wir in München ein größeres Hotel angemietet und die FedCon 2 mit George Takei (Sulu) und Robin Curtis (Saavik) veranstaltet. Ein weiteres Jahr später buchten wir für die FedCon 3 in München erneut ein größeres Hotel. In diesem Jahr waren Brent Spiner (Data) und Jonathan Frakes (Riker) zu Gast, diesmal war die Veranstaltung mit 1.500 Teilnehmern ausverkauft. 1995 fanden wir dann im Maritim Hotel Bonn unser neues Zuhause, dort konnten wir sogar bis zu 5.000 Fans aufnehmen.

2016 haben Sie schließlich noch die CCON | COMIC CON Stuttgart aus der Taufe gehoben. Was hat Sie dazu bewogen, eine weitere Großveranstaltung auf die Beine zu stellen?

Die Zeit war reif, um auch in Deutschland eine richtige Comic Con nach amerikanischem Vorbild zu etablieren. Die FedCon war bereits eine feste Größe, und es kamen jedes Jahr Deutschlands Hardcore-„Star Trek“- und „Star Wars“-Fans. Aber viele Fans wollten gern eine Messe, die man mal eben für ein paar Stunden besuchen konnte, und so nahm die erste CCON | COMIC CON Stuttgart Form an. Auch passten hier viel mehr Fans rein, bei der ersten Veranstaltung waren zum Beispiel direkt 45.000 Besucher anwesend.

Die FedCon findet in der Regel in Bonn beziehungsweise in Düsseldorf statt. Für die CCON | COMIC CON Stuttgart haben Sie sich jedoch fürs rund 350 Kilometer entfernte Stuttgart entschieden. Was gab den Ausschlag für die Schwabenmetropole?

Wir benötigten für die geplante Veranstaltung eine Messehalle. Dafür haben wir einige Orte besucht, Angebote verglichen und uns letztendlich für die Zusammenarbeit mit der Messe Stuttgart entschieden. Sie sind jetzt unsere Partner und unterstützen uns tatkräftig, wofür wir sehr dankbar sind.

Die CCON | COMIC CON Stuttgart beeindruckt wieder mit zahlreichen Stargästen, Händlern und Kunstschaffenden. Dazu kommen noch die rund 45.000 Besucher. Die Organisation dürfte nicht einfach sein. Wo liegen die größten Schwierigkeiten bei so einer Mammutveranstaltung?

Im letzten Jahr waren pandemiebedingt deutlich weniger Besucher als sonst da, normalerweise haben wir gut 45.000 bis 50.000 Gäste in den Messehallen. Anstatt weniger großer Probleme sind es eher die unzähligen kleinen Problemchen, die die Organisation verkomplizieren. Hier lässt sich ein Händler aus dem Ausland zu viel Zeit mit der Standplanung, da sagt ein Star kurzfristig ab. Dazu muss die Messe auch so geplant und veranstaltet werden, dass die Sicherheit und die Gesundheit der Besucher zu jeder Zeit garantiert werden kann – dafür sind natürlich zahlreiche Auflagen zu erfüllen. Dabei geht es sowohl um Corona-Sicherheit, aber natürlich auch um Themen wie den Feuerschutz.

Können Sie die Veranstaltung trotz all der Mühe noch genießen?

Das Tolle an der CCON | COMIC CON Stuttgart ist ja, dass der Aufbau im Vorfeld von Mittwoch bis Freitag stattfindet. In der Regel ist Samstagmorgen alles erledigt, und wir können unsere eigene Veranstaltung genießen, uns mit den Fans, Künstlern und Stars unterhalten und alle zusammen am Samstagabend feiern.

Auf was freuen Sie sich bei der diesjährigen CCON | COMIC CON Stuttgart besonders?

Dieses Jahr haben wir neben der großen Lego-Ausstellung auf der Empore zum ersten Mal die Queer Avenue, wo bekannte Drag Queens und eine Bar auf die Besucher warten. Wir sind sehr gespannt, wie das Feedback unserer Besucher ausfallen wird.

Was war Ihre bislang schönste Con-Erfahrung?

Nach mehr als 20 Jahren als Veranstalter habe ich unglaublich viele schöne Momente auf unseren Cons erlebt. Eine Erinnerung, an die ich sehr gern denke, ist der bereits etwas länger zurückliegende Besuch des unvergleichlichen Leonard Nimoy (Mr. Spock). Auf der FedCon 7 begeisterte er die Leute unglaublich und erklärte den Fans den Spock-Gruß, der aus seinem jüdischen Glauben stammt. Eine andere fantastische Erfahrung war auf der CCON | COMIC CON Stuttgart 2019, als Richard Dean Anderson (MacGyver) bis abends um 20 Uhr Autogramme für Fans geschrieben hat, obwohl die Con eigentlich schon längst geschlossen war. Er hat sich da ohne Ausnahme für jeden Zeit genommen. Toller Typ!

Vielen Dank für das Gespräch!

Tickets erhaltet ihr auf comicon.de